Flüchtling in der Werkstatt (Bild: PID/Votava Martin)
Beschäftigung mit Lerneffekt
Teilhabe von Anfang
an ist der Schlüssel zu erfolgreicher Integration. Der Fonds Soziales Wien (FSW) unterstützt daher zahlreiche
Beschäftigungs- und Integrationsprojekte für Asylwerberinnen und Asylwerber.
Einen wesentlichen Anteil haben dabei gemeinnützige Tätigkeiten in Einrichtungen der Stadt Wien: 2016 vermittelte FSW-Projektleiterin Renate Schober über 300 Asylwerberinnen und Asylwerber zum
Beispiel in Magistratsabteilungen, Schulen oder das Menschenrechtsbüro.
„Unter den
Flüchtlingen sind sehr geschickte Leute aus vielen verschiedenen Berufsgruppen.
Wir wollen sie so rasch wie möglich auf den österreichischen Arbeitsmarkt und
unsere Arbeitskultur vorbereiten.“
Diese Art von Beschäftigung ist gesetzlich genau definiert. Wichtig ist, dass es sich nicht um klassische Arbeitsleistungen, sondern um angeleitete
Hilfstätigkeiten handelt, vergleichbar mit einem Ferialpraktikum. „Neben dem Lerneffekt vertiefen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Deutschkenntnisse und orientieren sich besser
in Wien“, hat die Projektleiterin beobachtet. Ein kleines Zubrot zur Grundversorgung
gibt es auch: Bis zu 200 Euro im Monat
können sich Asylwerberinnen und Asylwerber mit gemeinnützigen Hilfstätigkeiten bei
der Stadt Wien dazuverdienen.
Dass die Saat aufgeht, zeigt sich an den Rückmeldungen, die Renate Schober bekommt: „Immer wieder höre ich: Die Flüchtlinge sind hoch
motiviert, dankbar, dass sie sich einbringen können und sprechen schon viel
besser Deutsch.“
Einblicke ins Rechtssystem
Der FSW unterstützt aber auch andere Arten der Beschäftigung
bzw. Weiterbildung. In einem Projekt, das die Projektleiterin gemeinsam mit dem
Meidlinger Gerichtsvorsteher Oliver Scheiber auf die Beine gestellt hat, können
sich Flüchtlinge mit juristischem Background mit dem österreichischen
Rechtssystem vertraut machen. Auch in anderen Bereichen bemüht sie sich, gut qualifizierte Asylwerberinnen und Asylwerber in
Mentoringprogrammen und Volontariaten unterzubringen.
330
Menschen
wurden vom FSW in gemeinnützige Tätigkeiten vermittelt.
Auch bei „Wien räumt auf“, einer Aktion der MA 48, haben Flüchtlinge mitgemacht.
Bild: PID / Christian Houdek
In der "wieder wohnen"-Unterkunft für AsylwerberInnen im ehemaligen Geriatriezentrum am Wienerwald packen BewohnerInnen kräftig mit an.
Bild: FSW